Die jahrelange Arbeit mit Pferden , zahlreiche Lehrgänge, so wie die Ausbildung zur Tierheilpratikerin und Erfahrungen, die wir über die ganz Zeit sammeln konnten, machte uns so vertraut mit Mensch und Pferd. Wir arbeiten mit beiden so eng zusammen, das wir ein gegenseitiges Vertrauen schaffen. Die Basis des klassischen Reitens ist die Beziehung zwischen Pferd und Reiter. Wenn wir erst einmal verstehen wie ein Pferd behandet werden will und was es uns mitzuteilen versucht, sind wir einer vertrauenvollen Beziehung schon sehr nahe. Pferde brauchen eine Führungsperson, denn sonst übernehmen sie das Kommando. Wenn uns ein Pferd jedoch vertraut, so wird es uns gerne folgen und uns gehorchen. Wenn wir dann alles gemeinsam umsetzten können, haben wir den Vertrauensvollen Partner für Leben doch schon gefunden!

Die Pferde werden bei uns nach dem Prinzip der Belohnung ausgebildet. Grundlage jeder Ausbildung ist die Bodenarbeit, um dem Pferd zu zeigen, dass es uns vertrauen kann und um es mit den Grundkomandos vertraut zu machen. Erst wenn alles gut läuft beginnen wir die Arbeit unter dem Sattel.... auch Einsteiger oder Umsteiger, von anderen Reitweisen sind gerne gesehen.... 
Lassen sie sich inspirieren von unserer Arbeit.....

 

Mein Name ist Biggi, von Beruf bin ich eigentlich Friseurmeisterin. Bin 52 Jahre alt und in Ulm geboren. Als Kind habe ich mal in einem Reiterhof das "Reiten" gelernt, na ja ich weiß nicht ob man das reiten nennen kann, so wie die jungen Mädchen halt so sind....reiten;-) Mit 39 Jahren, habe ich mich dann dazu entschlossen meinen Traum zu erfüllen und als Pferdefachtherapeutin mit den Pferden zu verwirklichen. 

Über die Jahre hin weg habe ich mich immer um Pferde gekümmert und hatte selber auch schon eigene.... Ich habe Pferde lieben und verstehen gelernt. Es war im November 2004, als ich beim lesen des Wochenblattes in unserer Region über folgende Anzeige stolperte:

Araberfohlen zu verschenken.......

Mit dieser Geschichte begann das Leben mit dem richtigen Umgang, Verstehen und der endlosen Liebe zum Pferd.

 

Araberfohlen zu verschenken….. Ich SABAH KALIF EL FAHRRID wurde am 25.Mai.2004 im Allgäu auf einem Bauernhof geboren. Hier waren total viele Pferde, ich war mit meiner Mama in einer kleinen Box am Ende der Stallgasse. Mir ging es hier soweit gut, doch wir bekamen sehr wenige besuche. Die andern Pferde wurden geputzt und gepflegt. Doch nach uns schaute man sehr wenig. Wochen vergingen, da stand ein großer Kräftiger Mann vor meiner Türe mit einem Seil in der Hand, er betrat die Box und warf das Seil um meinen Hals. Anschließend haben sie meine Mama weg gebracht, ich begann zu steigen und zu schlagen, das Seil zog sich zu…. Autsch….. diese schmerzen, es tat so höllisch weh. Mama wo ist Mama, ich habe nach ihr geschrien, habe auch Antwort bekommen, immer und immer wieder, mit der Zeit verstummten ihre schreie hinter irgendwelche Mauern. Dann war ich alleine…. Die Zeit lief so vor sich hin, keiner interessierte sich für mich, ich war so alleine und beim füttern und misten gingen sie mit mir auch nicht so freundlich um. Komische Menschen waren das hier alle, meine Mama hatte immer geschwärmt das es auch ganz tolle Menschen geben sollte, doch gemerkt habe ich hier im Stall nicht viel davon. Nach einigen Monaten hier im Stall, habe ich vernommen das man mich verkaufen wollte, viele Menschen waren hier. Alle sind so stürmisch auf mich zu gegangen, haben mich bedrängt wollten mich anfassen. Es war entsetzlich, ich habe mich gewehrt, durch schlagen, steigen und beißen. Somit haben alle abgelassen und sind fluchtartig aus meiner Box. Da stand ich wieder, Tage vergingen, niemand wollte mich haben :-( Eines Morgen hörte ich wie im Stall jemand sagte:” Den verschenken wir jetzt, wer will denn den schon haben....” So landete ein Inserat in der Zeitung: Araberfohlen zu verschenken mit Telefonnummer. Na toll, wer will mich denn schon, hoffentlich kommen da nicht wieder so viele schreckliche Menschen... Es war an einem morgen im Herbst, ich weiß das noch ganz genau, die Luft im Stall roch anders, viel frischer als sonst. Da stand sie vor meiner Boxentüre, ich weiß nicht war das ein Wunder??? Sie öffnete meine Box trat auf mich zu, sie hatte etwas gelbes in der Hand, ein sogenanntes Stallhalfter, ich näherte mich aus lauter Neugier, plötzlich warf sie das gelbe Teil über meinen Kopf. Ich begann Panik zu bekommen und bin gestiegen, habe um mich geschlagen. Doch sie blieb stehen, und lies mein Aufbäumen unbeachtet. Sie gab mir Belohnungen aus ihrer Tasche? Anfangs konnte ich nichts damit anfangen, weil ich kannte so eine Art von Mensch ja gar nicht. Aber sie war wundervoll diese Frau!!! Sie lockte mich über die Stallgasse in einen Hänger. Da stand ich nun wieder ganz alleine, ich schlug gegen die Wände, sie stieg zu mir in den Hänger…. Plötzlich stand sie wieder neben mir, diese wunderbar riechende Frau, sie war die ganze fahrt neben mir. Immer wieder gab’s Belohnungen….Ich habe ihren Geruch nie vergessen.... Ich habe mich in meinem neuen Zuhause gut eingelebt, Wochen, Monate vergingen, für uns hatte man wenig Zeit im Stall, wir lebten im Offenstall im Herdenverband, das war sehr schön. Von meinem Frauchen hatte ich sehr wenig, da sie schwanger war und wenig Zeit hatte. Der Hufschmied war heute da, bei allen Pferden, so kam er auch zu mir. Mein Frauchen war unsicher und meinte nur, das es noch alles zu früh für mich sei. Der Hufschmied hat mich mit Seilen links und rechts an den anderen Boxen im Stall festgebunden. Ich bekam PANIK-ANGST-SCHLAGEN-STEIGEN und riss mich aus den Seilen. Und stand mit den Vorderbeinen meinem Frauchen im Gesicht, als ich mich versah stand ich wieder in einer Box, da hörte ich nur, wie jemand rief, ihr Gesicht blutet, schnell ins Krankenhaus zum nähen. Ich weiß zwar nicht was das ist, aber ich weiß so viel, dass ich etwas falsch gemacht habe. Es war sehr ruhig im Stall und einige Stunden später stand die wunderbare Frau wieder neben mir, mit einer genähten Wunde im Gesicht, ob ihr es glaubt oder nicht, mir lief eine ganz dicke Träne über meine Gamschen. Sie hat mich nicht geschlagen, nein, sie wischte mir die Träne aus meinem Gesicht, streichelt mich und ging. Frauchen hatte sehr wenig Zeit im Stall durch ihre Schwangerschaft, da habe ich nur mitbekommen das eine Stute im Stall verkauft wird und ich sollte da mitgegeben werden. So war es dann auch, die Stute wurde mit mir zusammen weggebracht zu einen neuen Stall und Besitzer. Dort habe ich mich nie zuhause gefühlt, ich habe diese wunderbare Frau vermisst… so sehr das ich nach einiger Zeit hohes Fieber bekam und nicht mehr gefressen habe. Man ist von einem Tierarzt zum anderen gesprungen, keiner wusste Rat. Anschließend haben sie mich in eine Tierklinik gebracht und die Medizin half auch nichts. Wochen später als ich schon sehr dünn und schwach war, ging die Stalltüre auf, ich vernahm ihren Geruch in meinen Nüstern, und ihre Stimme, die unverwechselbar war, hörte ich leise sagen:” na kleiner Bubi, was ist los” den neue Besitzer hörte ich nur sagen, schau ihn dir doch an, der gehört nicht hier her, es ist dein Pferd er gehört zu dir, denn kannst nicht so einfach weggeben. Sie hatte das gelbe Halfter in der Hand, so wusste ich, ich darf wieder nach Hause zu ihr. Das liegt jetzt ganze 14 Jahre zurück, ich darf für immer hier bleiben, wir haben sehr viel Bodenarbeit hinter uns, gehe total zuverlässig unter dem Sattel und ich bin am liebsten nur noch da wo sie ist….. kann Zirkuslektionen so wie kompliment und steigen auf kommando:-) und bin ein Traumpferd geworden.... Nur der Respekt, die Achtung und die Liebe vor dem Gegenüber haben uns so zusammengeschweißt.... Es gibt wenige Dinge im Leben, die sind wertvoller sind als eine vertrauensvolle Freundschaft zu einem Arabischen Pferd. Heute den 28.06.2018 war der Tag vor dem ich immer Angst hatte, ich habe mich gekrümmt vor Schmerzen als du zu mir auf die Koppel gekommen bist :-( Was es war weiß ich nicht, du hast gleich den Tierarzt geholt, keine guten Nachrichten, Darmverschlingung...... es waren Stunden des Horrors, du hast sooooo mit mir gekämpft.... Ich wollte nicht gehen, ich war dein Seelen Pferd, aber für die OP war ich zu schwach, mein Kreislauf versagte und schließlich mein Herz, du musstest mich gehen lassen. Ich werde immer in deinem Herzen sein, und immer deine Seelen Freund bleiben ....... Für meinen Bubi, 01.07.2018:jetzt ist es 3 Tage her, viel zu Kurz war die gemeinsamme Zeit mit dir,du hast mir so viel beigebracht. Du warst mein bester Lehrmeister den ich je hatte. Heute war der Tag  vor dem ich mich immer gefürchtet habe, nun bist du im Regenbogenland, eigentlich hast du doch so gekämpft, du wolltest nicht gehen und all deine Kräfte aufgebraucht. Mein Herz ist gebrochen mit der Entscheidung dich gehen zu lassen. Ich möchte nur das jeder weiß wie besonders und wertvoll du warst. Alles was bleibt sind die schönen Erinnerungen an dich. Ein großes Danke schön an dich für all die Jahre mit Höhen und Tiefen, die ich mit dir verbringen durfte. Du warst was ganz besonderes, alle die dich kennenlernen durften wussten was ich verloren habe. Wir werden dich hier alle vermissen!!! Auf der Koppel und im Stall herscht eine tiefe Traurigkeit, ich würde alles geben um dich zurück zu holen!!! Ich weiß irgendwann sehen wir uns wieder und ich hoffe das du mich bis dahin nicht vergessen hast. In liebe für einen ganz besonderen Arabischen Freund.

]